Zur Orgel
Orgeln sind Wunderbaue,
Tempel, von Gottes Hand beseelt,
Nachklänge des Schöpfungsliedes.
J. G. Herder
Bau und Technik:
Wer kennt nicht den Wunsch, einmal mit Lust und Hingabe einfach etwas Schönes völlig frei gestalten zu können. Die Orgel faszinierte mich schon von Jugend an und nach der Pensionierung war die Zeit für dieses Hobby gekommen. Musik, Theologie, Philosophie, Physik, Architektur, Kunst, Handwerk, Technik und mehr, kann beim Orgelbau zu einem Ganzen zusammenfließen und vom Materiellen zum Transzendenten führen.
Das Projekt erstreckte sich über einen Zeitraum von 10 Jahren, von denen die ersten 5 der Einarbeitung in die Materie und dem Bau eines Portativs namens "Sursum corda" dienten und die letzten 5 dem Bau der GRATIA PLENA und ihrer Dokumentation. Konstruktiv basiert die Orgel auf bewährten Prinzipien der großen Leistungen des Orgelbaus der Vergangenheit. Das heißt: Mechanische Manualtraktur, Schleifenwindlade mit mechanischer Registermechanik, elektromagnetische Pedaltraktur, elektrisches Gebläse mit Gardinenregulator und Magazinbalg, Luftdruck 44 mm WS.
Disposition:
Vom Orgelbau her handelt es sich um ein dreiregistriges Truhenpositiv in Form einer Brüstungsorgel auf einer Empore im Wohnzimmer.
Das Manual reicht von C bis f3 und hat
Gedackt 8' = Familienchor
Rohrflöte 4' = VIP-Chor
Prinzipal 2' = Christenchor
Das Pedal reicht von C bis d1 und ist mit einem weit mensurierten Gedackt 8' als sogenanntes selbständiges Pedal gebaut.
Besonderheit:
Was die GRATIA PLENA in den Rang des Einzigartigen, des ästhetisch Exklusiven erhebt, ist ihre geistige Dimension, die hier ihre Materialisation erhalten hat. Generell ist die Orgel als Musikinstrument schon seit 250 v. Chr. bekannt und hat uns in der christlichen Liturgie die letzten 1000 Jahre existentiell, nämlich vom Tauflied bis zum Requiem begleitet. Über alle Kunstepochen hindurch entstanden große Werke der Notenliteratur und des Orgelbaus, die ein ganzes Weltbild bis zur Bestimmung des Menschen im Kosmmos spiegeln.
Die GRATIA PLENA ist nun die erste Orgel mit Urknall - seit dem Urknall, mit 13.7 Milliarden Jahren Raum-Zeit-Geschichte, 4000 Jahren Kultur- und über 6oo Jahren Familiengeschichte. Außen zeigt sie sich mit bildhaft-allegorischen Intarsien zu Kosmos, Mensch und worüber größeres nicht gedacht werden kann. Der Organist sitzt dort wo wir im Weltall verortet sind, nämlich in unserer Milchstraße und in seinem Rücken sieht man den Prozess des Urknalls. Die Bilder wollen andeuten, dass wir Teil eines gigantischen kosmischen Prozesses sind, der uns hervorbrachte und in dem wir gewollt sind. Der Mensch ist mit Intarsien an den Truhenseiten abgebildet, als Mann und Frau, tanzend und auf der zu klein gewordenen Erde um Balance ringend. Auf der Truhenoberseite befindet sich als Notenschlüssel die Taube Noah's, die ihre Botschaft über die 5 Notenlinien zum Menschen bringt. Jede Orgelpfeife ist durch Gravur eine beim Namen gerufene Person, die beim Orgelspiel durch einen Windhauch erneut - wörtlich und im übertragenen Sinne - mit ihrer Stimme zum Leben erweckt wird. Dadurch wird nicht nur mit jedem Register eine Gruppe von Pfeifen gezogen, sondern ein ganzer Chor zum "Singen" gebracht. Beim Tutti vereinigen sich Menschen aller Glaubensherkünfte.
Der Familienchor enthält - stellvertretend für alle Geschlechterfolgen- den eigenen Stammbaum. Das VIP-Register (Very Important Persons) kommt mit herausragenden Personen der europäischen Kulturgeschichte wie z. B. Michelangelo, Newton, Bach, Mozart, Darwin, Freud, Einstein und Picasso. Im Christenchor singen Vertreter der Christenheit von Petrus bis Benedikt dem XVI.
Im Pedal befindet sich als kultureller und musikalischer Subbass der Chor der Antike mit Personen von Noah über Sokrates und Buddha bis Jesus.
Zuletzt ist es nur der Geist, der jede Technik lebendig macht.
Johann Wolfgang von Goethe
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Werner Bogenschütz
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